Testbericht zum Korg "KRONOS" mit teilweise direktem Vergleich zum Yamaha Motif XF im Schlussteil.
Wer noch Fragen hat zum Kronos oder sich gern noch etwas beraten lassen möchte kann mich gern kontaktieren.
Und...Wer beim Kauf etliche Euros sparen will kann dies indem er bei mir anfragt, denn ich weiß meistens, wo der Korg Kronos grad am günstigsten zu haben ist.
...Kontakt zu mir HIER
Da ging im vergangene Jahr einen Raunen durch die Musikergemeinde, als der Korg Kronos angekündigt und die technischen Daten dazu veröffentlicht wurde.
Fast hätte man meinen können, dass nun endlich die Ultimative und "Eierlegendewollmilchsau" in Sachen Workstations auf den Markt kommt. Ob es an dem ist...wir werden sehen.
Mein Testbericht hier wird sicher nicht bis in die tiefsten Tiefen des Kronos gehen, dazu habe ich die Workstation einfach nicht lange genug zum testen gehabt. Denn um wirklich in jedes Detail zu gehen benötigt man schon etliche Wochen wenn nicht gar Monate um sich in alles einzuarbeiten denn der Kronos ist sehr komplex und etliches daran ist auch für mich absolutes Neuland.
Ich werde aber versuchen hier auf das Wesentliche einzugehen und dies unter dem Aspekt, was sicher viele interessieren könnte, ein teilweise direkter Vergleich zum Motif XF den ich dann am Schluss meines Erfahrungsbericht führen werde.
Also...man erwarte jetzt nicht von mir "DEN" Testbericht sondern ich werde versuchen mich auf das
Wesentliche zu beschränken was mir in der Kürze der Zeit möglich war. Ich erhebe mit dem Bericht auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auch dazu ist der Testzeitraum der mir zur Verfügung stand etwas zu kurz. Es könnte auch durchaus sein, dass ich hie und da etwas falsch verstanden habe oder mir für manches vielleicht das nötige Hintergrundwissen fehlt...von daher bitte ich um Nachsehen bei den Experten die eventuell in meinem Bericht Fehler finden und ich freue mich, wenn derjenige mich kontaktiert und dahingehend meine Fehler korrigiert.
Und sicher ist auch manches aus meiner ganz persönlichen Sicht und meinen Vorlieben bewertet aber...welcher Testbericht ist nicht auf gewisse Weise auch aus persönlicher Sicht des jeweiligen Tester geschrieben auch dabei etwas subjektiv.
Im Vorab HIER ein Video welches ich mal mit einer Combination unter Verwendung von "KARMA" am Kronos gespielt habe. Sorry...sind ein paar kleinere Patzer drin aber ich hatte nur sehr wenig Zeit dafür weil der Kronos heute leider wieder von meinem Musikhaus abgeholt wurde.
Und HIER einen kurze Improvisation mit dem wirklich hervorragendem "German Grand Piano"
OK...dann mal los...
Die technischen Daten zum Kronos findet man HIER
Zum Test selber stand mir ein Korg KRONOS 73 zur Verfügung, aber die Modelle unterscheiden sich ja nur in der Tastatur.
Also dann....Kronos eingeschaltet und....jetzt wartet man erst mal etwas über 2 Minuten bis das Key gebootet hat und betriebsbereit ist. Wehe dem Musiker auf der Bühne der grad mal eben mit einem kurzen Stromausfall zu kämpfen hatte, denn da wird sich ihm sicher die Stirn etwas in Falten legen.
Das Outfit des Kronos kommt auf jeden Fall schon mal sehr modern rüber und bietet damit optisch schon mal eine gewisse Augenweide. Das fast schwarze Metallgehäuse in einem Look wie poliertes ALU steht dem Kronos außerordentlich gut. Die beiden Schwarzen Hochglanzabdeckungen lassen das Key noch edler erscheinen.
Was insbesondere die Fangemeinde der Workstations aufhorchen lies, waren die insgesamt 9 verschiedenen Sound Engines (Synthese Technologien) mit denen der Kronos daher kommt und zwar:
- SGX-1 Premium Piano
- MDS EP1 Electric Piano
- MS20 EX Legacy Analog Collection
- AL1 Analog Synthesizer
- CX3 Tonewheel Organ
- MOD7 Waveshaping VPM-Synthesizer
- Polysix EX Legacy Analog Collection
- STR1 Plucked String Synthesizer
- HD1 High Definition Synthesizer
Der Kronos bietet dabei jede Menge an Programms und Combinations für die verschiedensten Musikrichtungen, eine separate Drum Machine, Arpeggiator und auch "KARMA" wurde gleich direkt in den Kronos integriert, wenngleich hier allerdings die Funktionalität und auch die dabei anzusprechenden Module etwas abgespeckt wurde gegenüber KARMA als Software. Etliche Controller wie Joystick, Ribbon Controller, die Fader und Knobs oder auch angeschlossene Foot Controller bieten dabei jede Menge an Funktionen mit denen man in Echtzeit auf die verschiedensten Parameter Einfluss nehmen kann.
Nachdem ich den Kronos einen Tag lang bespielt hatte kam bei mir kurzfristig das so genannte "Will haben" Gefühl auf und ich hatte schon ernsthaft darüber nachgedacht mein viel geliebtes Technics Key für schnöden Mammon zu verhökern um mir den Kronos kaufen zu können. Allerdings hat sich dann bereits einen Tag später dieses Gefühl von selbst verabschiedet, nachdem ich mich dann etwas länger mit dem Key befasst hatte.
Die Tastatur:
Der 73er und auch der 88er haben eine so genannte "RH3" (Real Hammer Action) gewichtete Hammertastatur die auch Aftertouch bietet. Diese Tastatur ist auch unterschiedlich gewichtet damit man ein noch besseres Klaviergefühl bekommt. Dabei ist der Tastenwiederstand im unteren Bereich etwas größer als wenn man im oberen Bereich, im Diskant, spielt. Es ist schon fast wirklich so, als ob man an einem Flügel sitzt und spielt. Allerdings kommt mir persönlich die Tastatur nicht ganz so gut entgegen und spielt sich für mich ungeübten "Klimperer" etwas schwer. Klaviervirituosen dagegen werden sicher von der Tastatur begeistert sein denn gerade Pianos kann man hier wirklich sehr gefühlvoll und ausdrucksstark spielen.
Das TFT Farbdisplay, die "Bedienzentrale":
In der Mitte "prangt" das wirklich sehr gute und berührungsempfindliche 8 Zoll TFT Farbdisplay mit einer Auflösung von 800 x 600 Pixel. Vieles in Sachen Bedienung wird auch hier direkt per Touch View über das Display gehandelt und ist quasi damit auch die Schaltzentrale für fast alles in Sachen Menüs.
Allerdings muss ich hier einen kleinen Kritikpunkt los werden.
Das Display ist weder im Winkel verstellbar noch ausklappbar was unter ungünstigen Lichtverhältnissen sicher manchem Musiker auf der Bühne die Schweißperlen auf die Stirn treiben wird. Man kann zwar die Helligkeit nachregeln, aber das bringt nicht immer etwas. An den Keyboards der Pa Serie gehts doch auch, da frage ich mich jetzt...warum nicht auch am Kronos?
Die Bedienung über das Display geht recht gut vonstatten und reagiert auch recht empfindlich. Vor Benutzung sollte man allerdings zunächst das Display kalibrieren.
Eine Hilfe Taste steht ebenfalls zur Verfügung. Leider ist die Hilfe komplett in englisch verfasst was aus meiner Sicht ein Minuspunkt ist denn...nicht alle sind der englischen Sprache so mächtig, zumal hier ja auch viele Fachausdrücke vorkommen. Also nützt mir persönlich diese Hilfe gar nix.
In manchen Menüs geht mir aber irgendwie der Überblick verloren weil einfach so viele Parameter in eine Page gepackt sind, dass manche davon in der Schrift so klein ausfallen, dass man schon fast eine Lupe zur Hand nehmen muss um noch etwas zu erkennen.
Hier denke ich wäre es von großem Vorteil gewesen, dann lieber die Parameter auf 2 verschieden Pages zu packen. Auch ist es in so einem Falle, wo anwählbare Parameter einfach zu klein geraten sind, gar nicht so einfach mit dem Finger genau diesen zu erwischen.
Was mich persönlich auch etwas stört, aber sicher jetzt nicht relevant und eh nicht zu vermeiden...da man ja ständig mit dem Finger auf dem Display arbeitet, die Finger aber von jedem Menschen immer einen gewissen Fettfilm haben, dann sieht nach eine gewissen Zeit das Display immer so schön verschmiert aus. Und gehört man zu den Menschen wie ich, die so etwas nicht mögen, dann ist nach jeder Benutzung des Keys das Microfasertuch gefragt. Aber...dies auch nur am Rande und nicht als direkter Kritikpunkt zu sehen da dies nun mal bei einem Touch Display nicht zu vermeiden ist.
Trotz alledem geht die Bedienung natürlich über das Display super und auch die Darstellung finde ich, dank TFT, richtig gut und vor allem Kontrastreich. Auf jeden Fall sind alle Parameter und Funktionen die wirklich relevant sind, vor allem für den Live Mucker auf der Bühne, aber auch für den Sound Tüftler und Workstation-Freak, wirklich gut und zielsicher zu erreichen und im Wesentlichen auch sehr übersichtlich dargestellt.
Da bei den Programms auch Grafiken der jeweiligen Instrumente im Display dargestellt werden muss ich sagen, dass is `ne feine Sache und sieht nicht nur gut aus.
In machen Menüs sind Grafiken dann eine wirklich gute Hilfe wie z.Bsp. im Edit wo bestimmte Parameter grafisch dargestellt werden wie im Orgel-Zugriegelbereich, bei den Filtern und Hüllkurven oder speziell bei den Sounds der MS-20EX und MOD-7 Klangerzeugung wo dann an virtuellen Patchfeldern die "Strippen" gezogen werden können und...und...und.
Alles in allem ist das Display wirklich richtig gut und an der Stelle blicke ich sehr neidisch zum Kronos da an meinem Motif XF leider nur ein kleineres VGA Display vorhanden ist.
Die Bedienoberfläche und speziell etwas zu Karma:
Die Oberfläche des Kronos wirkt aufgeräumt und übersichtlich.
Rechts vom Display
befinden sich die Taster für die Anwahl der einzelnen Bänke, die Taster für die Programms, Combis, Set List, Sequenzer, Global Mode, Disk Mode und auch einen Help Taste, sowie eine Taste "Compare" die dazu dient, wenn man z.Bsp einen Sound editiert hat, dann kann man mit diesem Taster quasi auf den Ausgangszustand zurück schalten um zu vergleichen. Der Compare Taster ist auch für den Sequenzermode gedacht wenn man da im Song editiert, recorded etc um auch hier mit dem Ausgangszustand vergleichen zu können.
Ebenfalls auf dieser Seite zu finden die Taster für die Sequenzersteuerung sowie ein alphanumerisches Bedienfeld für die direkte Eingaben von Parameterwerten.
Nicht zu vergessen der Regler mit dem man stufenlos das Tempo verändern kann und auch der Sampling Record Taster. Darunter der Taster um das Tempo wahlweise auch einzutappen.
Und...es gibt natürlich auch ein Dial Rad mit dem man Parameter ändern kann.
Allerdings muss ich hier wieder einen kleinen Kritikpunkt los werden denn...das Dial bedient sich wirklich schlecht. Das liegt an der Form die man dem Rad gegeben hat. Aus meiner Sicht isses einfach etwas zu klein geraten und es fehlt innerhalb des Dial eine kleinen Griffmulde mit der man mit einem Finger das Rad auch drehen kann. Es sind zwar obenauf ein paar erhabene Stellen, aber die machen es auch nicht so recht, dass man mit nur einem Finger klar kommt. Und zusätzlich wirkt das Dial auch richtig "Billig" und is aus meiner Sicht einfach zu klein geraten.
Wobei ich an der Stelle ebenfalls noch zusätzlich etwas weitere Kritik üben muss. Auch die Regler/Knobs sind mir persönlich zu klein geraten,. Man verlangt damit dem Musiker doch etwas mehr Feinmotorik in den Fingern ab denn durch die kleinere Bauweise der Regler/Knobs wirken sich natürlich kleinste Drehbewegungen doch anders aus als bei einem etwas größerem Regler.
Links vom Display
sind die 8 Knobs und die 8 Fader die, je nach gewähltem Mode, für die Änderung verschiedener Parameter zuständig sind. Damit können z.Bsp. Sounds editiert werden, man kann damit bestimmte Midi Events senden oder sie dienen zur Steuerung der integrierten Karma Funktion.
Die Knobs und Fader haben dabei meistens Mehrfachfunktionen die abhängig vom gewählten Zustand sind. Diese Mehrfachanwahl geschieht über die ebenfalls dort befindlichen Taster. Zusätzlich dort ein Master Fader und ein Fader (Value) für im Display angewählte Parameter sowie ein extra Regler für das Main Volume.
Diverse Taster sind beleuchtet, so dass man hier eine optische Anzeige über den Status des jeweiligen Taster hat.
Ebenfalls vorhanden der Vector Joystick mit dem unter anderem ebenfalls an den Sounds "geschraubt" werden kann. Je nach gewähltem Mode kann man damit bestimmte Effektparameter oder die Pegel der jeweiligen Klangbausteine in Echtzeit verändern.
Die Karma Funktion hat auf dieser Seite ebenfalls ihren Platz gefunden und wird über einen separaten Taster zugeschaltet. Darunter befindlich der "Latch" Taster der bewirkt, dass die Karma Funktion auch dann weiterspielt, auch wenn man die Hände von der Tastatur nimmt, als quasi ein Hold Schalter dafür. Der Taster darunter , der so genannte "Module Control Taster", bestimmt ob die jeweiligen Fader und Scenen Taster einem bestimmten Modul (A-B-C-D) oder allen 4 Karma Modulen (M) gleichzeitig zugeordnet sind.
Die 8 Taster der oberen Reihe sind bei Karma für die einzelnen Scenes zuständig. Auch diese sind natürlich frei programmierbar und man kann hier die Regler- und Tastereinstellungen frei programmieren die für Karma dann zuständig sind.
Die unteren 8 Taster sind bestimmten Karma Funktionen zugeordnet die sich dann nach dem jeweilig gewähltem Programm richten.
Insgesamt hat der Kronos in Sachen Karma 4 Module...soll bedeuten...es können mit Karma 4 verschiedene Sounds gleichzeitig angetriggert werden was dann letztendlich manche der Combis wie einen normalen Style an einem Arranger Keyboard klingen lässt.
Und was mir hier auch noch ganz besonders gut gefällt sind die Display-Pads für die Karma Funktion. Mit diesen Pads kann man Akkorde auslösen die dann von der Karma Funktion entsprechend ausgewertet werden. Selbstverständlich kann man diese Akkorde die vorprogrammiert sind jederzeit nach eigenen Vorstellungen ändern. Genial ist dabei unter anderem, dass man hier sogar die Velocity beeinflussen kann denn...je höher man in innerhalb eines Pads das Display berührt um so größer wird die Velocity, was bedeutet, um so lauter klingen die erzeugten Noten und damit die Dynamik.
Vielleicht an der Stelle eine kurze Erklärung was denn Karma im Prinzip eigentlich ist (und hier halte ich mich etwas mal an die Beschreibung aus der Anleitung):
Karma (Kay Algorithmic Music Architecture) ist im Prinzip ein Midi Datenerzeuger der unter anderem mit Arpeggien, Phrasen und Licks Sounds ansteuert.
Allerdings kann Karma natürlich noch viel mehr indem mit den verschiedensten Algorithmen komplexe Phrasen und Effekte erzeugt werden. Egal ob Schlagzeug Grooves, Instrumenten Riffs, komplexe Bewegungen um abgefahrene musikalische Phrasen zu erzeugen...Karma kann dies und glänzt wahrlich mit einer riesigen Vielfalt an Möglichkeiten. Dazu kommt noch, dass man mit den Fadern und Tastern ebenfalls in Echtzeit die erzeugten Effekte steuern kann. Damit erreicht man natürlich eine unglaubliche Vielzahl an musikalischen Ausdrucksweisen und es macht einfach nur Spaß damit zu experimentieren und man kann sich stundenlang damit beschäftigen.
Unter dem Module Control Taster zu finden... die Drum Track Taste. Mit diesem Taster aktiviert man eine interne Drum-Maschine womit die im Kronos befindlichen Drumsounds angesteuert werden und somit richtig coole Drum Grooves produziert werden. Gut finde ich hier, um es gleich mal so nebenbei zu erwähnen, dass eigentlich zu den meisten Programms (das sind die Sounds) oder Combis ein entsprechend passender Drum Groove dazu programmiert wurde, auch wenn der beim Anwählen eines bestimmten Sounds erst einmal gar nicht aktiv ist.
OK...nicht zu vergessen...auf der linken Seite noch der Joystick der im Prinzip eigentlich erst einmal das eigentlich bei den meisten Keys auf dieser Seite platzierte Modulationsrad und den Pitch Bend ersetzt, darunter noch der Ribbon Controller. Und last but not least über diesem Joystick noch 2 Taster (SW 1 und SW2) denen man z.Bsp. bestimmte Funktionen zuordnen kann wie z.Bsp. für die Modulation oder zum Verriegeln des Joystick-, des Ribbon Controller- oder des Aftertouch-Werts.
Und natürlich gibt es auch einen Kopfhöreranschluss der sich sinnigerweise vorn unter dem Ribbon befindet.
Die Regler können selbstverständlich auch zum Editieren von Programms dienen und dabei richten sich die Parameter nach ausgewähltem Programm Typ. Das ganze nett sich dann "Tone Adjust".
Alles in allem ist aber der Gesamteindruck der Bedienoberfläche wirklich gut und sehr übersichtlich.
Die Rückwärtigen Anschlüsse:
An der Rückseite des Kronos zu finden sind....
die AVC Buchse und daneben der Power Schalter, Mittig gelegen 2 x USB 2.0 Port, Mic/Line Eingänge 1 und 2 sowie dazu ein Taster um den Eingangspegel umzuschalten. Daneben die Audio Ausgänge Main L/MONO-R sowie zusätzliche 4 Einzelausgänge, ein S/PDIF IN/Out, die üblichen Midi In/Out/Thru sowie die Anschlüsse für externe Pedale für ein Damper Pedal, eine Assignable Switch-Buchse und eine Assignable Pedal Buchse für ein Expression Pedal.
Fortsetzung siehe Teil 2
Wer noch Fragen hat zum Kronos oder sich gern noch etwas beraten lassen möchte kann mich gern kontaktieren.
Und...Wer beim Kauf etliche Euros sparen will kann dies indem er bei mir anfragt, denn ich weiß meistens, wo der Korg Kronos grad am günstigsten zu haben ist.
...Kontakt zu mir HIER
Da ging im vergangene Jahr einen Raunen durch die Musikergemeinde, als der Korg Kronos angekündigt und die technischen Daten dazu veröffentlicht wurde.
Fast hätte man meinen können, dass nun endlich die Ultimative und "Eierlegendewollmilchsau" in Sachen Workstations auf den Markt kommt. Ob es an dem ist...wir werden sehen.
Mein Testbericht hier wird sicher nicht bis in die tiefsten Tiefen des Kronos gehen, dazu habe ich die Workstation einfach nicht lange genug zum testen gehabt. Denn um wirklich in jedes Detail zu gehen benötigt man schon etliche Wochen wenn nicht gar Monate um sich in alles einzuarbeiten denn der Kronos ist sehr komplex und etliches daran ist auch für mich absolutes Neuland.
Ich werde aber versuchen hier auf das Wesentliche einzugehen und dies unter dem Aspekt, was sicher viele interessieren könnte, ein teilweise direkter Vergleich zum Motif XF den ich dann am Schluss meines Erfahrungsbericht führen werde.
Also...man erwarte jetzt nicht von mir "DEN" Testbericht sondern ich werde versuchen mich auf das
Wesentliche zu beschränken was mir in der Kürze der Zeit möglich war. Ich erhebe mit dem Bericht auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auch dazu ist der Testzeitraum der mir zur Verfügung stand etwas zu kurz. Es könnte auch durchaus sein, dass ich hie und da etwas falsch verstanden habe oder mir für manches vielleicht das nötige Hintergrundwissen fehlt...von daher bitte ich um Nachsehen bei den Experten die eventuell in meinem Bericht Fehler finden und ich freue mich, wenn derjenige mich kontaktiert und dahingehend meine Fehler korrigiert.
Und sicher ist auch manches aus meiner ganz persönlichen Sicht und meinen Vorlieben bewertet aber...welcher Testbericht ist nicht auf gewisse Weise auch aus persönlicher Sicht des jeweiligen Tester geschrieben auch dabei etwas subjektiv.
Im Vorab HIER ein Video welches ich mal mit einer Combination unter Verwendung von "KARMA" am Kronos gespielt habe. Sorry...sind ein paar kleinere Patzer drin aber ich hatte nur sehr wenig Zeit dafür weil der Kronos heute leider wieder von meinem Musikhaus abgeholt wurde.
Und HIER einen kurze Improvisation mit dem wirklich hervorragendem "German Grand Piano"
OK...dann mal los...
Die technischen Daten zum Kronos findet man HIER
Zum Test selber stand mir ein Korg KRONOS 73 zur Verfügung, aber die Modelle unterscheiden sich ja nur in der Tastatur.
Also dann....Kronos eingeschaltet und....jetzt wartet man erst mal etwas über 2 Minuten bis das Key gebootet hat und betriebsbereit ist. Wehe dem Musiker auf der Bühne der grad mal eben mit einem kurzen Stromausfall zu kämpfen hatte, denn da wird sich ihm sicher die Stirn etwas in Falten legen.
Das Outfit des Kronos kommt auf jeden Fall schon mal sehr modern rüber und bietet damit optisch schon mal eine gewisse Augenweide. Das fast schwarze Metallgehäuse in einem Look wie poliertes ALU steht dem Kronos außerordentlich gut. Die beiden Schwarzen Hochglanzabdeckungen lassen das Key noch edler erscheinen.
Was insbesondere die Fangemeinde der Workstations aufhorchen lies, waren die insgesamt 9 verschiedenen Sound Engines (Synthese Technologien) mit denen der Kronos daher kommt und zwar:
- SGX-1 Premium Piano
- MDS EP1 Electric Piano
- MS20 EX Legacy Analog Collection
- AL1 Analog Synthesizer
- CX3 Tonewheel Organ
- MOD7 Waveshaping VPM-Synthesizer
- Polysix EX Legacy Analog Collection
- STR1 Plucked String Synthesizer
- HD1 High Definition Synthesizer
Der Kronos bietet dabei jede Menge an Programms und Combinations für die verschiedensten Musikrichtungen, eine separate Drum Machine, Arpeggiator und auch "KARMA" wurde gleich direkt in den Kronos integriert, wenngleich hier allerdings die Funktionalität und auch die dabei anzusprechenden Module etwas abgespeckt wurde gegenüber KARMA als Software. Etliche Controller wie Joystick, Ribbon Controller, die Fader und Knobs oder auch angeschlossene Foot Controller bieten dabei jede Menge an Funktionen mit denen man in Echtzeit auf die verschiedensten Parameter Einfluss nehmen kann.
Nachdem ich den Kronos einen Tag lang bespielt hatte kam bei mir kurzfristig das so genannte "Will haben" Gefühl auf und ich hatte schon ernsthaft darüber nachgedacht mein viel geliebtes Technics Key für schnöden Mammon zu verhökern um mir den Kronos kaufen zu können. Allerdings hat sich dann bereits einen Tag später dieses Gefühl von selbst verabschiedet, nachdem ich mich dann etwas länger mit dem Key befasst hatte.
Die Tastatur:
Der 73er und auch der 88er haben eine so genannte "RH3" (Real Hammer Action) gewichtete Hammertastatur die auch Aftertouch bietet. Diese Tastatur ist auch unterschiedlich gewichtet damit man ein noch besseres Klaviergefühl bekommt. Dabei ist der Tastenwiederstand im unteren Bereich etwas größer als wenn man im oberen Bereich, im Diskant, spielt. Es ist schon fast wirklich so, als ob man an einem Flügel sitzt und spielt. Allerdings kommt mir persönlich die Tastatur nicht ganz so gut entgegen und spielt sich für mich ungeübten "Klimperer" etwas schwer. Klaviervirituosen dagegen werden sicher von der Tastatur begeistert sein denn gerade Pianos kann man hier wirklich sehr gefühlvoll und ausdrucksstark spielen.
Das TFT Farbdisplay, die "Bedienzentrale":
In der Mitte "prangt" das wirklich sehr gute und berührungsempfindliche 8 Zoll TFT Farbdisplay mit einer Auflösung von 800 x 600 Pixel. Vieles in Sachen Bedienung wird auch hier direkt per Touch View über das Display gehandelt und ist quasi damit auch die Schaltzentrale für fast alles in Sachen Menüs.
Allerdings muss ich hier einen kleinen Kritikpunkt los werden.
Das Display ist weder im Winkel verstellbar noch ausklappbar was unter ungünstigen Lichtverhältnissen sicher manchem Musiker auf der Bühne die Schweißperlen auf die Stirn treiben wird. Man kann zwar die Helligkeit nachregeln, aber das bringt nicht immer etwas. An den Keyboards der Pa Serie gehts doch auch, da frage ich mich jetzt...warum nicht auch am Kronos?
Die Bedienung über das Display geht recht gut vonstatten und reagiert auch recht empfindlich. Vor Benutzung sollte man allerdings zunächst das Display kalibrieren.
Eine Hilfe Taste steht ebenfalls zur Verfügung. Leider ist die Hilfe komplett in englisch verfasst was aus meiner Sicht ein Minuspunkt ist denn...nicht alle sind der englischen Sprache so mächtig, zumal hier ja auch viele Fachausdrücke vorkommen. Also nützt mir persönlich diese Hilfe gar nix.
In manchen Menüs geht mir aber irgendwie der Überblick verloren weil einfach so viele Parameter in eine Page gepackt sind, dass manche davon in der Schrift so klein ausfallen, dass man schon fast eine Lupe zur Hand nehmen muss um noch etwas zu erkennen.
Hier denke ich wäre es von großem Vorteil gewesen, dann lieber die Parameter auf 2 verschieden Pages zu packen. Auch ist es in so einem Falle, wo anwählbare Parameter einfach zu klein geraten sind, gar nicht so einfach mit dem Finger genau diesen zu erwischen.
Was mich persönlich auch etwas stört, aber sicher jetzt nicht relevant und eh nicht zu vermeiden...da man ja ständig mit dem Finger auf dem Display arbeitet, die Finger aber von jedem Menschen immer einen gewissen Fettfilm haben, dann sieht nach eine gewissen Zeit das Display immer so schön verschmiert aus. Und gehört man zu den Menschen wie ich, die so etwas nicht mögen, dann ist nach jeder Benutzung des Keys das Microfasertuch gefragt. Aber...dies auch nur am Rande und nicht als direkter Kritikpunkt zu sehen da dies nun mal bei einem Touch Display nicht zu vermeiden ist.
Trotz alledem geht die Bedienung natürlich über das Display super und auch die Darstellung finde ich, dank TFT, richtig gut und vor allem Kontrastreich. Auf jeden Fall sind alle Parameter und Funktionen die wirklich relevant sind, vor allem für den Live Mucker auf der Bühne, aber auch für den Sound Tüftler und Workstation-Freak, wirklich gut und zielsicher zu erreichen und im Wesentlichen auch sehr übersichtlich dargestellt.
Da bei den Programms auch Grafiken der jeweiligen Instrumente im Display dargestellt werden muss ich sagen, dass is `ne feine Sache und sieht nicht nur gut aus.
In machen Menüs sind Grafiken dann eine wirklich gute Hilfe wie z.Bsp. im Edit wo bestimmte Parameter grafisch dargestellt werden wie im Orgel-Zugriegelbereich, bei den Filtern und Hüllkurven oder speziell bei den Sounds der MS-20EX und MOD-7 Klangerzeugung wo dann an virtuellen Patchfeldern die "Strippen" gezogen werden können und...und...und.
Alles in allem ist das Display wirklich richtig gut und an der Stelle blicke ich sehr neidisch zum Kronos da an meinem Motif XF leider nur ein kleineres VGA Display vorhanden ist.
Die Bedienoberfläche und speziell etwas zu Karma:
Die Oberfläche des Kronos wirkt aufgeräumt und übersichtlich.
Rechts vom Display
befinden sich die Taster für die Anwahl der einzelnen Bänke, die Taster für die Programms, Combis, Set List, Sequenzer, Global Mode, Disk Mode und auch einen Help Taste, sowie eine Taste "Compare" die dazu dient, wenn man z.Bsp einen Sound editiert hat, dann kann man mit diesem Taster quasi auf den Ausgangszustand zurück schalten um zu vergleichen. Der Compare Taster ist auch für den Sequenzermode gedacht wenn man da im Song editiert, recorded etc um auch hier mit dem Ausgangszustand vergleichen zu können.
Ebenfalls auf dieser Seite zu finden die Taster für die Sequenzersteuerung sowie ein alphanumerisches Bedienfeld für die direkte Eingaben von Parameterwerten.
Nicht zu vergessen der Regler mit dem man stufenlos das Tempo verändern kann und auch der Sampling Record Taster. Darunter der Taster um das Tempo wahlweise auch einzutappen.
Und...es gibt natürlich auch ein Dial Rad mit dem man Parameter ändern kann.
Allerdings muss ich hier wieder einen kleinen Kritikpunkt los werden denn...das Dial bedient sich wirklich schlecht. Das liegt an der Form die man dem Rad gegeben hat. Aus meiner Sicht isses einfach etwas zu klein geraten und es fehlt innerhalb des Dial eine kleinen Griffmulde mit der man mit einem Finger das Rad auch drehen kann. Es sind zwar obenauf ein paar erhabene Stellen, aber die machen es auch nicht so recht, dass man mit nur einem Finger klar kommt. Und zusätzlich wirkt das Dial auch richtig "Billig" und is aus meiner Sicht einfach zu klein geraten.
Wobei ich an der Stelle ebenfalls noch zusätzlich etwas weitere Kritik üben muss. Auch die Regler/Knobs sind mir persönlich zu klein geraten,. Man verlangt damit dem Musiker doch etwas mehr Feinmotorik in den Fingern ab denn durch die kleinere Bauweise der Regler/Knobs wirken sich natürlich kleinste Drehbewegungen doch anders aus als bei einem etwas größerem Regler.
Links vom Display
sind die 8 Knobs und die 8 Fader die, je nach gewähltem Mode, für die Änderung verschiedener Parameter zuständig sind. Damit können z.Bsp. Sounds editiert werden, man kann damit bestimmte Midi Events senden oder sie dienen zur Steuerung der integrierten Karma Funktion.
Die Knobs und Fader haben dabei meistens Mehrfachfunktionen die abhängig vom gewählten Zustand sind. Diese Mehrfachanwahl geschieht über die ebenfalls dort befindlichen Taster. Zusätzlich dort ein Master Fader und ein Fader (Value) für im Display angewählte Parameter sowie ein extra Regler für das Main Volume.
Diverse Taster sind beleuchtet, so dass man hier eine optische Anzeige über den Status des jeweiligen Taster hat.
Ebenfalls vorhanden der Vector Joystick mit dem unter anderem ebenfalls an den Sounds "geschraubt" werden kann. Je nach gewähltem Mode kann man damit bestimmte Effektparameter oder die Pegel der jeweiligen Klangbausteine in Echtzeit verändern.
Die Karma Funktion hat auf dieser Seite ebenfalls ihren Platz gefunden und wird über einen separaten Taster zugeschaltet. Darunter befindlich der "Latch" Taster der bewirkt, dass die Karma Funktion auch dann weiterspielt, auch wenn man die Hände von der Tastatur nimmt, als quasi ein Hold Schalter dafür. Der Taster darunter , der so genannte "Module Control Taster", bestimmt ob die jeweiligen Fader und Scenen Taster einem bestimmten Modul (A-B-C-D) oder allen 4 Karma Modulen (M) gleichzeitig zugeordnet sind.
Die 8 Taster der oberen Reihe sind bei Karma für die einzelnen Scenes zuständig. Auch diese sind natürlich frei programmierbar und man kann hier die Regler- und Tastereinstellungen frei programmieren die für Karma dann zuständig sind.
Die unteren 8 Taster sind bestimmten Karma Funktionen zugeordnet die sich dann nach dem jeweilig gewähltem Programm richten.
Insgesamt hat der Kronos in Sachen Karma 4 Module...soll bedeuten...es können mit Karma 4 verschiedene Sounds gleichzeitig angetriggert werden was dann letztendlich manche der Combis wie einen normalen Style an einem Arranger Keyboard klingen lässt.
Und was mir hier auch noch ganz besonders gut gefällt sind die Display-Pads für die Karma Funktion. Mit diesen Pads kann man Akkorde auslösen die dann von der Karma Funktion entsprechend ausgewertet werden. Selbstverständlich kann man diese Akkorde die vorprogrammiert sind jederzeit nach eigenen Vorstellungen ändern. Genial ist dabei unter anderem, dass man hier sogar die Velocity beeinflussen kann denn...je höher man in innerhalb eines Pads das Display berührt um so größer wird die Velocity, was bedeutet, um so lauter klingen die erzeugten Noten und damit die Dynamik.
Vielleicht an der Stelle eine kurze Erklärung was denn Karma im Prinzip eigentlich ist (und hier halte ich mich etwas mal an die Beschreibung aus der Anleitung):
Karma (Kay Algorithmic Music Architecture) ist im Prinzip ein Midi Datenerzeuger der unter anderem mit Arpeggien, Phrasen und Licks Sounds ansteuert.
Allerdings kann Karma natürlich noch viel mehr indem mit den verschiedensten Algorithmen komplexe Phrasen und Effekte erzeugt werden. Egal ob Schlagzeug Grooves, Instrumenten Riffs, komplexe Bewegungen um abgefahrene musikalische Phrasen zu erzeugen...Karma kann dies und glänzt wahrlich mit einer riesigen Vielfalt an Möglichkeiten. Dazu kommt noch, dass man mit den Fadern und Tastern ebenfalls in Echtzeit die erzeugten Effekte steuern kann. Damit erreicht man natürlich eine unglaubliche Vielzahl an musikalischen Ausdrucksweisen und es macht einfach nur Spaß damit zu experimentieren und man kann sich stundenlang damit beschäftigen.
Unter dem Module Control Taster zu finden... die Drum Track Taste. Mit diesem Taster aktiviert man eine interne Drum-Maschine womit die im Kronos befindlichen Drumsounds angesteuert werden und somit richtig coole Drum Grooves produziert werden. Gut finde ich hier, um es gleich mal so nebenbei zu erwähnen, dass eigentlich zu den meisten Programms (das sind die Sounds) oder Combis ein entsprechend passender Drum Groove dazu programmiert wurde, auch wenn der beim Anwählen eines bestimmten Sounds erst einmal gar nicht aktiv ist.
OK...nicht zu vergessen...auf der linken Seite noch der Joystick der im Prinzip eigentlich erst einmal das eigentlich bei den meisten Keys auf dieser Seite platzierte Modulationsrad und den Pitch Bend ersetzt, darunter noch der Ribbon Controller. Und last but not least über diesem Joystick noch 2 Taster (SW 1 und SW2) denen man z.Bsp. bestimmte Funktionen zuordnen kann wie z.Bsp. für die Modulation oder zum Verriegeln des Joystick-, des Ribbon Controller- oder des Aftertouch-Werts.
Und natürlich gibt es auch einen Kopfhöreranschluss der sich sinnigerweise vorn unter dem Ribbon befindet.
Die Regler können selbstverständlich auch zum Editieren von Programms dienen und dabei richten sich die Parameter nach ausgewähltem Programm Typ. Das ganze nett sich dann "Tone Adjust".
Alles in allem ist aber der Gesamteindruck der Bedienoberfläche wirklich gut und sehr übersichtlich.
Die Rückwärtigen Anschlüsse:
An der Rückseite des Kronos zu finden sind....
die AVC Buchse und daneben der Power Schalter, Mittig gelegen 2 x USB 2.0 Port, Mic/Line Eingänge 1 und 2 sowie dazu ein Taster um den Eingangspegel umzuschalten. Daneben die Audio Ausgänge Main L/MONO-R sowie zusätzliche 4 Einzelausgänge, ein S/PDIF IN/Out, die üblichen Midi In/Out/Thru sowie die Anschlüsse für externe Pedale für ein Damper Pedal, eine Assignable Switch-Buchse und eine Assignable Pedal Buchse für ein Expression Pedal.
Fortsetzung siehe Teil 2