Mr.Tyros
Extremer Schreiberling
Okay, dieser Testbericht kam wirklich sehr spontan, aber wegen meines überaus positiven Fazits möchte ich euch hier noch mal ausführlich meinen Eindruck schildern
Wer sich eine Gitarre kauft, kann durchaus einen gewaltigen Batzen Geld hinlegen, erstrecht, wenn das Modell ein sogenanntes "Signature-Modell" ist. Diese Gitarren werden nach dem Vorbild des Instruments eines Stars 1:1 nachgebaut, mit exakt den selben Spezifikationen und Aussehen. Sprich: Jede kleine Macke auf dem Original-Instrument ist auch auf dem Nachbau zu finden. Für solche Modelle werden gerne mal über 4000€ fällig...
Die zugegeben wenig bekannte Gitarrenschmiede Vintage hat nun eine Signature-Gitarre entworfen, welche einen Bruchteil des Preises ausmacht.
Unter der Bezeichnung V6MRHDX haben die Jungs in Zusammenarbeit mit Thomas Blug (u.a. Hughes&Kettner) die "Summer of Love" Stratocaster auf den Markt gebracht.
Bevor wir uns ein wenig das Baby vornehmen einige Worte zum Signature-Partner und der Gitarre an sich.
Thomas Blug ist ein bekannter deutscher Gitarrist, welcher 2003 den Titel "Stratking of Europe" verliehen bekam. Als Sounddesigner der Amp-Schmiede von Hughes&Kettner wurden ihm schon 2 Signature-Amps auf den Leib geschrieben, nun folgt eine Stratocaster nach demselben Muster.
Besonders zu erwähnen gilt hier, dass die Strat als Rohbau von Vintage geliefert, dann jedoch von Herrn Blug persönlich mit einer neuen Technik versehen und in Hamburg mit einem sehr schönen Design versehen wurde.
Man darf also sagen, dass hier eine Gitarre "Half Made in Germany" zusammenkommt.
Die Eckdaten sind dabei relativ simpel: Wer eine Stratocaster kennt, wird die Facts ebenfalls kennen. 3 Singlecoils liefern den klassisch singenden Ton für Blues, Funk und Country.
Eine Strat liefert dabei im Vergleich zu einer Les Paul einen deutlich singenden Ton mit viel Höhen und "Geplänker". Aufgrund der Technologie jedoch meist mit leisem Brummen.
Die Blugocaster hingegen wurde mit einem System ausgestattet, dass das Brummen nahezu komplett eliminiert, dies jedoch auf Kosten einiger singender Höhen. Einen negativen Unterschied habe ich dabei jedoch nicht feststellen können.
Gemäß dem Vorbild von Fender ist hier auch ein Floyd-Rose installiert, mitdem ihr die Saiten via Hebel ein wenigen benden könnt (das ist am einfachsten mit dem Pitch-Bend eines Keyboards zu vergleichen).
Das Tremolo-System ist auf der Rückseite offen, jedoch könnt ihr einfach eine Abdeckplatte für wenig Geld raufschrauben, wem´s denn stört.
Billige Tremolos arbeiten meist auf Kosten der Stimmlage, so kann es bei besonders günstigen Modellen durchaus nach 2 Songs nötig sein, die Saiten erneut durchzustimmen (eine ganz günstige Harley Benton Strat hat bei Alex nach 3 Minuten ganze 4 Halbtöne verloren!)
Hier wurde jedoch ein hochwertiges, wenn auch nicht original Floyd Rose, verbaut, eine großartige Abweichung der Stimmung habe ich in den paar Stunden nicht feststellen können.
Jedoch sei angemerkt dass aufgrund der Konstruktion (Floyd Rose hat sein System patentieren lassen) 9er Saitensätze durch die Belastung an der Brücke sehr schnell das Zeitliche segnen können. Ich empfehle 10er oder besser 11er Saiten.
Anders als bei der normalen Stratocaster ist die Kopfplatte gedreht, sodass die Mechaniken unten statt oben sind. Finde ich zugegeben besser, das erleichtert das Stimmen ungemein
Die Unterschrift von Herrn Blug findet man ebenfalls hier oben in klein.
Mit einem Hamburger Designer wurde dann ein sehr! schickes, an Hippie-Zeit erinnertes Design aufgebracht. Leider fehlte mir die Zeit, ein paar Fotos zu schießen, jedoch findet ihr auf der Seite vom großen T ein paar Bilder.
Wem Florale Designs gefallen, wird sich hier über wirklich sehr filigrane Arbeit erfreuen.
Die Gitarre selbst wurde dann noch "ge-aged", sprich nachbearbeitet, sodass sie ausschaut, als wäre sie 30 Jahre on the road gewesen.
Abgeplatzter Lack und Schrammen, aber auch ein wenig durch Schweiß angegriffene Hardware wurden hier gut umgesetzt.
Die Qualität des künstlichen Alterns erreicht natürlich nicht das Niveau der Triple A Hersteller wie Gibson oder Fender, allerdings ist für den Preis mehr Licht als Schatten zu finden.
Der Sound ist, wie für eine Strat üblich, sehr höhenlastig und bei starkem Anschlag hört man, wie das Baby regelrecht singt! Für Blues ist eine Stratocaster ohnehin DIE Wahl Nummer eins, für Freunde von Funk, Country oder auch Folk ist diese Gitarre ebenfalls eine Empfehlung.
Es gibt Leute, die schwören auf Strat, andere nehmen nur eine Les Paul, die nächsten können nur mit Sondermodellen wie PRS oder SG etwas anfangen.
Die Geschmäcker entscheiden also individuell.
Da Singlecoils zum Brummeln neigen, sobald sie z.B. in die Nähe des Verstärkers kommen, gibt es ein System zur Unterdrückung, sobald man einen Poti drück.
Leider ist mir nicht erklärt worden, wie das System im Detail funktioniert, dennoch würde ich es gerne auch auf weiteren Gitarren vorfinden!
Durch das System werden einige extreme Höhen entfernt, jedoch muss man sich wirklich im Klaren sein, dass der Ton anders klingen "soll", denn großartig hört man es nicht! Sehr gut!
Fazit:
Dieses Instrument ist alleine schon durch seine Specs empfehlenswert.
Sehr viel Arbeit wurde hier in Deutschland vorgenommen, die ersten 20 Modelle wurden von Thomas Blug selbst angespielt und entsprechend bearbeitet.
Das Design ist, pardon, geil gelungen!
Wer also eine Stratocaster sucht, welche nicht einfach vom Haken stammt, jedoch nicht gleich das ganze Ersparte ausgeben möchte, wird hier ein Instrument finden, welches über Jahre Freude bereiten mag
Leider fehlte mir derzeit das Geld, allerdings werde ich mir eine "Summer of Love" eines Tages gönnen. Es muss nicht immer Fender sein...
+ Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
+ Signature Modell von Thomas Blug
+ größtenteils in Deutschland modifiziert
+ Design made in Hamburg
+ Extrem geiles Design
+ Stimmstabiles Floyd Rose
+ Brumm-Unterdrückung ohne große Sound-Einbuße
+ Klassischer Sound einer Stat für wenig Geld
+ hochwertige Wilkinson- Hardware
- Aging eher Mittelmaß
- 9er Saitensatz bedingt geeignet (neigen zum reißen)
- Tremolosystem mit offener Rückseite (Abdeckung gibt´s für wenige Euros)
Wer sich eine Gitarre kauft, kann durchaus einen gewaltigen Batzen Geld hinlegen, erstrecht, wenn das Modell ein sogenanntes "Signature-Modell" ist. Diese Gitarren werden nach dem Vorbild des Instruments eines Stars 1:1 nachgebaut, mit exakt den selben Spezifikationen und Aussehen. Sprich: Jede kleine Macke auf dem Original-Instrument ist auch auf dem Nachbau zu finden. Für solche Modelle werden gerne mal über 4000€ fällig...
Die zugegeben wenig bekannte Gitarrenschmiede Vintage hat nun eine Signature-Gitarre entworfen, welche einen Bruchteil des Preises ausmacht.
Unter der Bezeichnung V6MRHDX haben die Jungs in Zusammenarbeit mit Thomas Blug (u.a. Hughes&Kettner) die "Summer of Love" Stratocaster auf den Markt gebracht.
Bevor wir uns ein wenig das Baby vornehmen einige Worte zum Signature-Partner und der Gitarre an sich.
Thomas Blug ist ein bekannter deutscher Gitarrist, welcher 2003 den Titel "Stratking of Europe" verliehen bekam. Als Sounddesigner der Amp-Schmiede von Hughes&Kettner wurden ihm schon 2 Signature-Amps auf den Leib geschrieben, nun folgt eine Stratocaster nach demselben Muster.
Besonders zu erwähnen gilt hier, dass die Strat als Rohbau von Vintage geliefert, dann jedoch von Herrn Blug persönlich mit einer neuen Technik versehen und in Hamburg mit einem sehr schönen Design versehen wurde.
Man darf also sagen, dass hier eine Gitarre "Half Made in Germany" zusammenkommt.
Die Eckdaten sind dabei relativ simpel: Wer eine Stratocaster kennt, wird die Facts ebenfalls kennen. 3 Singlecoils liefern den klassisch singenden Ton für Blues, Funk und Country.
Eine Strat liefert dabei im Vergleich zu einer Les Paul einen deutlich singenden Ton mit viel Höhen und "Geplänker". Aufgrund der Technologie jedoch meist mit leisem Brummen.
Die Blugocaster hingegen wurde mit einem System ausgestattet, dass das Brummen nahezu komplett eliminiert, dies jedoch auf Kosten einiger singender Höhen. Einen negativen Unterschied habe ich dabei jedoch nicht feststellen können.
Gemäß dem Vorbild von Fender ist hier auch ein Floyd-Rose installiert, mitdem ihr die Saiten via Hebel ein wenigen benden könnt (das ist am einfachsten mit dem Pitch-Bend eines Keyboards zu vergleichen).
Das Tremolo-System ist auf der Rückseite offen, jedoch könnt ihr einfach eine Abdeckplatte für wenig Geld raufschrauben, wem´s denn stört.
Billige Tremolos arbeiten meist auf Kosten der Stimmlage, so kann es bei besonders günstigen Modellen durchaus nach 2 Songs nötig sein, die Saiten erneut durchzustimmen (eine ganz günstige Harley Benton Strat hat bei Alex nach 3 Minuten ganze 4 Halbtöne verloren!)
Hier wurde jedoch ein hochwertiges, wenn auch nicht original Floyd Rose, verbaut, eine großartige Abweichung der Stimmung habe ich in den paar Stunden nicht feststellen können.
Jedoch sei angemerkt dass aufgrund der Konstruktion (Floyd Rose hat sein System patentieren lassen) 9er Saitensätze durch die Belastung an der Brücke sehr schnell das Zeitliche segnen können. Ich empfehle 10er oder besser 11er Saiten.
Anders als bei der normalen Stratocaster ist die Kopfplatte gedreht, sodass die Mechaniken unten statt oben sind. Finde ich zugegeben besser, das erleichtert das Stimmen ungemein
Die Unterschrift von Herrn Blug findet man ebenfalls hier oben in klein.
Mit einem Hamburger Designer wurde dann ein sehr! schickes, an Hippie-Zeit erinnertes Design aufgebracht. Leider fehlte mir die Zeit, ein paar Fotos zu schießen, jedoch findet ihr auf der Seite vom großen T ein paar Bilder.
Wem Florale Designs gefallen, wird sich hier über wirklich sehr filigrane Arbeit erfreuen.
Die Gitarre selbst wurde dann noch "ge-aged", sprich nachbearbeitet, sodass sie ausschaut, als wäre sie 30 Jahre on the road gewesen.
Abgeplatzter Lack und Schrammen, aber auch ein wenig durch Schweiß angegriffene Hardware wurden hier gut umgesetzt.
Die Qualität des künstlichen Alterns erreicht natürlich nicht das Niveau der Triple A Hersteller wie Gibson oder Fender, allerdings ist für den Preis mehr Licht als Schatten zu finden.
Der Sound ist, wie für eine Strat üblich, sehr höhenlastig und bei starkem Anschlag hört man, wie das Baby regelrecht singt! Für Blues ist eine Stratocaster ohnehin DIE Wahl Nummer eins, für Freunde von Funk, Country oder auch Folk ist diese Gitarre ebenfalls eine Empfehlung.
Es gibt Leute, die schwören auf Strat, andere nehmen nur eine Les Paul, die nächsten können nur mit Sondermodellen wie PRS oder SG etwas anfangen.
Die Geschmäcker entscheiden also individuell.
Da Singlecoils zum Brummeln neigen, sobald sie z.B. in die Nähe des Verstärkers kommen, gibt es ein System zur Unterdrückung, sobald man einen Poti drück.
Leider ist mir nicht erklärt worden, wie das System im Detail funktioniert, dennoch würde ich es gerne auch auf weiteren Gitarren vorfinden!
Durch das System werden einige extreme Höhen entfernt, jedoch muss man sich wirklich im Klaren sein, dass der Ton anders klingen "soll", denn großartig hört man es nicht! Sehr gut!
Fazit:
Dieses Instrument ist alleine schon durch seine Specs empfehlenswert.
Sehr viel Arbeit wurde hier in Deutschland vorgenommen, die ersten 20 Modelle wurden von Thomas Blug selbst angespielt und entsprechend bearbeitet.
Das Design ist, pardon, geil gelungen!
Wer also eine Stratocaster sucht, welche nicht einfach vom Haken stammt, jedoch nicht gleich das ganze Ersparte ausgeben möchte, wird hier ein Instrument finden, welches über Jahre Freude bereiten mag
Leider fehlte mir derzeit das Geld, allerdings werde ich mir eine "Summer of Love" eines Tages gönnen. Es muss nicht immer Fender sein...
+ Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
+ Signature Modell von Thomas Blug
+ größtenteils in Deutschland modifiziert
+ Design made in Hamburg
+ Extrem geiles Design
+ Stimmstabiles Floyd Rose
+ Brumm-Unterdrückung ohne große Sound-Einbuße
+ Klassischer Sound einer Stat für wenig Geld
+ hochwertige Wilkinson- Hardware
- Aging eher Mittelmaß
- 9er Saitensatz bedingt geeignet (neigen zum reißen)
- Tremolosystem mit offener Rückseite (Abdeckung gibt´s für wenige Euros)