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Barb & Co. Soundsets für Kurzweil

Mr.Tyros

Extremer Schreiberling
Irgendwann kommt der Moment, wo das Keyboard "ausgereizt" ist, jeder Sound bekannt vorkommt oder sich DER EINE nicht finden lässt. Zum Glück lassen sich fast alle Keyboards hier ein wenig aufmotzen, indem man entweder externes Material lädt, oder die vorhandenen Sounds verändert oder mischt.

Kurzweil ist bekannt dafür, dank der V.A.S.T.-Engine eine extrem tiefgreifende Synthese und Klangerzeugung zu bieten, auf einem Niveau, welches aktuell wohl nur vom Kronos bzw. der alten OASYS erreicht wird.

Doch was, wenn man einfach keine Lust hat, sich Stundenlang durch das Menü zu arbeiten und seinen Sound zu basteln?

Die Firma Barb&Co aus Frankreich bietet hier Abhilfe!

Bevor wir ins Detail gehen, kurz noch eine Übersicht:

Neben einem Shop für Instrumente, bietet die Website fertige Soundpakete für die Kurzweil-Instrumente ab PC3 (also auch die Le oder neue Artis/Forte Baureihe), aber auch für den Kronos, die Jupiter-Serie und sogar für den alten DX7, an.

Ich habe mir die Sound-Sets "Vortex" und "Kephren" gekauft und möchte nun einen kleinen Einschnitt darin geben. Einen Sound-Test wird es in naher Zeit natürlich auch geben :lächel:

Gleich vorneweg: Das teuerste Soundset kostet 30€, also sind die Preise doch recht human gehalten.
Alle Sets werden nach Zahlung via PayPal oder Kreditkarte einmalig zum Download freigegeben, es erfolgt also keine Lieferung auf einem USB-Stick!

Das "Kephren"-Soundpaket liefert 65 Sounds mit und erinnert ganz stark an einen analogen Synthesizer.
So kann der Spieler in 2 Oszillatoren eingreifen, OSC2 in der Oktave und fein verstimmen, Effekte wie Chorus oder Delay hinzufügen oder an der Pulsweite fummeln, bis es passt.
In der Tat sind die mitgelieferten Sounds schon "out of the Box" sehr alt und nach analoger Kiste. Und es macht einfach Spaß, ein wenig an den Reglern zu fummeln, bis es so klingt, wie es soll.

Da die PC3Le-Reihe keine Slider hat, ist die Bedienung der Sounds ein wenig eingeschränkt, einige Parameter fehlen demnach. Das tut dem ganzen aber keinen Abbruch, da man ja notfalls ungewollte Parameter entfernen und andere dem entsprechenden Bedienelement zuweisen kann.
Ist natürlich, im Gegenzug zum PC3X/K/A ein wenig begrenzt, da man eben 8 Parameter weniger kontrollieren kann.

Trotzdem sind alle wichtigen Parameter belegt und lassen sich über Buttons und Slider angenehm steuern.

Der Sound fügt sich in der Tat sehr passend in das bestehende Material ein und gibt uns Spielern zumindest einen kleinen Teil analogem Bastelspaß in die Hand. Natürlich darf man jetzt keinen 1:1 Nachbau eines Moog erwarten, für das, was es sein will, klingt das "Kephren"-Pack für 18€, sehr manierlich :lächel:

Beim 16€ teurem "Vortex"-Pack kommen zeitgemäße Synthesizer-Klänge, die den Spielern des Le ein wenig Wehmut nehmen, konnte man diese doch eigentlich nur via KORE 64 in die "großen" Instrumente einbauen.
Es kommen 50 Sounds und 10 mit, welche durchweg in die Ära "90-2005" einzuordnen sind, darunter bewegungsreiche Pads, aggressive Synth-Stacks und der ein oder andere Signature-Sound, darunter das allseits bekannte "Insomnia-Pizzicato".
Chart-taugliche Stacks oder Leads findet man allerdings nicht, das vorhandene Material lässt sich aber gut ausbauen oder kombinieren :lächel:

Da alle Packs auf interne Samples zurückgreifen, ist die Ladezeit sehr kurz, da nur Parameter geladen werden müssen.

Zu jedem Pack gibt´s auf der Seite eine Tabelle der Controller-Belegung und der Parameter-Belegung jedes einzelnen Sounds zum herunterladen und ausdrucken dazu, sodass man ohne viel Probieren in der Tabelle nachlesen kann, wo was liegt.

Außerdem wurden, sofern nötig, alle wichtigen Parameter in der INFO-Sektion hinterlegt, sodass man auch ohne Liste recht einfach nachlesen kann, welches Element welchen Parameter steuert. Das findet man auch nicht überall :lächel:

Fazit:
Fertigfutter für wenig Geld, so kann man die Packs kurz und knapp zusammenfassen.
Wer wenig basteln möchte und seine Presets erweitern will, findet hier für wenig Geld neues Futter.

Übrigens: Wer seine geliebten Settings nicht verlieren will, wählt bei der Installation APPEND, dadurch werden die neuen Programs auf freie Plätze geschrieben, ohne dass bestehendes Material gelöscht wird

+ sehr günstig
+ geringe Ladezeit dank interner Samples
+ Komplettes Controller-Mapping im Instrument hinterlegt

- im Vergleich zur KORE 64 weniger Chart-tauglich
 
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