Keyboarderforum by Musiker Lanze

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Wenn das Keyboard nicht mehr modern ist- Virtual DJ

Mr.Tyros

Extremer Schreiberling
Leider erlebt man es immer wieder: Der "klassische" Alleinunterhalter, der mit seinen sündhaft teuren Keyboards und einer Mappe randvoll mit Lieder einen ganzen Abend unterhalten hat, wird nach und nach durch DJ´s mit Laptop ersetzt.
In meiner Gegend kenne ich einige Alleinunterhalter, die Tyros und Co verkauft haben und sich dafür einen potenten Laptop zugelegt haben, bzw. ihr Setup um einen erweitert haben.
Für das professionelle DJing gibt es eine Menge Soft- und Hardware z.B. von Numark, Pioneer oder Denon.
Für den Amateur, oder den, der einfach nur Musik digital wiedergeben will und dabei nicht auf den Windoof-Media-Player angewiesen sein will, das kostenlose Programm "Virtual DJ", und das schauen wir uns heute mal an, sogar mit Bild :lecker:

Ganz korrekt ist die Aussage "kostenlos" nicht, denn Virtual DJ kann auch als käufliche Version erworben werden. Die Free-Version eignet sich jedoch gut um Lieder nacheinander abzufeuern, ohne lang suchen zu müssen oder gar den oben genannten Media-Player zu benutzen
Zudem liefert die Free Version einige Effekte mit und hat keine nervige "Die Demo ist vorbei"- Einblendungen.


Virtual DJ ist ganz primitiv herunter gebrochen ein Abspielprogramm für Musik, die man z.B. über eine CD oder einen USB-Stick in eine Bibliothek lädt und so übersichtlich seine Musik ordnet.

Im Standard-Modell bietet das Programm 2 "Decks", also 2 Player:

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Jedoch kann man auch 4 bzw. 8 Decks laden, das sieht bei 4en aber schon sehr unübersichtlich aus:

bildschirmfoto2016-07-21um12.2.png


Alle, die bislang noch nie mit VDJ gearbeitet haben, ein kleiner Exkurs:

Jedes Deck kann mit einem Lied ("Track") geladen werden und dieses abspielen. Sofern man keine Regler verstellt, laufen alle geladenen Decks zeitgleich, sobald man diese via Play zum Leben erweckt.
Daher lohnt es sich, die noch nicht benutzten Decks in der Lautstärke herunter zu drehen.

VDJ eignet sich in der kostenlosen Version optimal, um fertige Musik abzuspielen. Jedes Deck hat einen eigenen EQ, lässt sich aber auch in Tempo und Tonhöhe variieren, sowie mit mehreren Effekten versehen. Gerade Reverb oder Flanger können, subtil eingesetzt, jedem Musikstück noch ein wenig Würze verleihen.
Passt man die Tempi beider Decks aneinander an (SYNC) kann man sogar einen kleinen eigenen Remix erstellen, indem man einen Drum-Loop unter einen Song legt.

Ein wichtiges Feature sind die CUE-Points. Ein Cue ist eine Stelle im Lied, welche abgespeichert wird. VDJ erlaubt pro Track bis zu 6 CUE-Points. So lassen sich besonders wichtige Stellen im Vorfeld hervorheben und bei Bedarf direkt ansteuern :lächel:
Sehr nützlich, wenn man ein Intro überspringen möchte.
Das tolle: Die CUE-Points werden mit dem Track intern gespeichert und stehen somit beim Laden des Liedes direkt wieder zur Verfügung :lächel:

Um bestimmte Passagen zu wiederholen, können "on the fly", also während das Lied läuft, bestimmte Abschnitte geloopt werden. Einfach Start und Ende definieren, schon läuft die Passage in Dauerschleife.

Für einen DJ üblich: Die Tracks können im "Scratch"-Verfahren "über den Plattenteller geschoben" werden, also begleitet vom typischen Geräusch vor und zurückgespult werden. Allerdings bietet sich diese Funktion nur zum üben an, jeder, der hier ernsthaft arbeiten möchte, sollte sich einen DJ-Controller zulegen.

Des Weiteren bietet die Free-Version einen umfangreichen Browser, dadurch ist es kinderleicht, auch in tausenden von Lieder das eine zu suchen.

Zudem erlaubt das Programm, eigene Funktionen auf je einen Knob zu legen. Hierfür stehen alle wichtigen Parameter zur Auswahl.
Manche Parameter sind nämlich in einem Untermenü versteckt, wird hier ein Parameter sehr oft gebraucht, bietet es sich an, diesen dem Knob zuzuweisen :lächel:


Fazit: VDJ eignet sich perfekt dazu, alle Musik an einem Ort abzuspielen, ohne dabei lange zu suchen und bietet darüber Hinaus viele Funktionen, um den Track noch zu verbessern. Dazu zählen mitgelieferte Effekte sowie ein EQ.
Essentielle Funktionen wie CUE-Points und Loops gesellen sich gut in das kostenlose Programm ein.
Jeder, der eine große Menge Musik schnell zur Verfügung haben will, um sie on stage einfach wiederzugeben, wird in VDJ ein gutes Programm finden.
Zudem macht es eine Menge mehr her, die Lieder über dieses Programm abspielen zu lassen, als über den Amateurhaften Media Player- VDJ wirkt einfach professioneller.
In Verbindung mit weiteren Skins, also "aussehen", kann man das Programm noch weiter verbessern. Mein Lieblings-Skin:
bildschirmfoto2016-07-21um12.2.png

Sieht doch viel cooler aus, als der popelige Media Player, oder? :zwinker:

Übrigens: VDJ läuft auch auf schwachen Systemen bzw. Laptops sehr performant. Auch ältere Computer können also mit VDJ arbeiten, ohne dass die Rechenleistung merklich ausgebremst wird. Wer also eine schwache CPU und nur wenig RAM hat, kann trotzdem sauber mit VDJ arbeiten.

Und wer bislang noch keine Erfahrung hat, wird sie mit VDJ schnell selbst erlernen, denn das Programm erklärt vieles von selbst :lächel: Wer mit einem CD-Player umgehen kann, wird in VDJ sofort loslegen können.

Wer jedoch ernsthaftes DJing betreiben will, kommt um einen Controller samt Software, bzw. einer Workstation (quasi Controller mit eingebauter Software) nicht herum.


+ Kostenlos
+ Für Mac OS und Windows (auch Win XP)
+ übersichtlicher Browser zum schnellen suchen von Titeln
+ anpassbar
+ mitgelieferte Effekte zur Nachbearbeitung
+ bis zu 6 CUE-Points pro Track
+ CUE-Points werden mit Track abgespeichert
+ Pitch/Tempo Kontrolle pro Deck
+ Einfache Bedienung
- Pro Deck ein Knob zum Belegen mit einer Wunsch-Funktion

- für professionelles DJing weniger geeignet
- manche Funktionen im Untermenü
 
Hi Danny,

Stimmt, das Proggy reicht völlig aus, habe ich im letzten Jahr zusätzlich zum Key bei einer Silberhochzeit genutzt.

Ein Lied spielt, Musikwunsch in Sekunden gesucht und gefunden, in Player2 geladen und am Ende von Lied1 übergeblendet etc...
 
Und das Tolle: Der Gast kann notfalls seinen eigenen Stick anstöpseln und man kann durch das Programm auf das Lied zugreifen, ohne dass der Stick geöffnet werden muss. So lassen sich auch Songs diskret auf einem Stick voller Schmuddel öffnen :lecker:

Auch sieht es echt professioneller aus, gerade mit den neuen Skins (kann man sogar über das VDJ-Menü herunterladen) erkennt man nicht immer, dass es sich eben um das gratis VDJ handelt :lächel:

Gruß,Dany
 
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