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Behringer Eurorack Pro RX 1202 fx

Mr.Tyros

Extremer Schreiberling
Wer auf der Bühne mehrere Instrumente zusammenführen möchte, braucht dafür ein Mischpult.
Der Markt der Mischpulte ist groß, so gibt es welche als alleinstehendes Gerät, als riesige Konsole oder als kleines Bauteil für ein Rack.

Das Eurorack Pro RX1202FX aus dem Hause Behringer ist ein kleines, kompaktes Gerät zum Einbau in ein Rack.

Und genau das schauen wir uns heute mal genauer an.

Ich habe dieses Bauteil schon seit einigen Monaten in meinem Rack verbaut. Gerne liefere ich euch ein paar Fotos dazu nach :lächel:

Artikel aus dem Hause Behringer sind immer ein Zwiespalt. Der eine mag´s, der andere nicht.
Da ich für meine Auftritte relativ wenig Budget aufwenden wollte, habe ich Produkte aus dieser Firma gerne im Gebrauch und kann negative Stimmen nicht nachvollziehen.

Das RX1202FX ist ein analoges Mischpult im Rack-Format auf 3HE. Analoge Mischpulte leiten das Signal direkt durch den EQ und wahlweise einem DSP, während digitale Pulte das Signal, platt gesagt, in 0en und 1en zerlegen, weshalb letztere oftmals im Studio benutzt werden.

Auf der Rückseite des Gerätes findet ihr 8 Mikrofon oder MONO-Eingänge mit walhweise einer Möglichkeit, einen Effekt einzuschleifen (Insert). Diese Eingänge sind als 6,3mm Klinke oder XLR gefertigt.
Dann gibt es noch reine 2 Line-Eingänge als Klinke (L/R) für Keyboards o.ä.
Für Mikrofone gibt es noch die 48V Phantomspeisung, welche allerdings auf alle Kanäle gelegt wird. Passt also auf, dass ihr damit nicht aus Versehen ein Mikro "grillt"!

Neben den XLR-Ausgängen für die PA gibt es noch einen Monitorweg, einen Ausgang für den Control-Room (damit bei Veranstaltungen zusätzlich noch der Tontechniker mithören kann, ohne den Main-Weg und Monitorweg zu blockieren), welcher separat in der Lautstärke geregelt werden kann, gibt es noch die Möglichkeit, das Signal in externe Effektprozessoren einzuschleifen und via Return in´s Gerät zu holen.
Strom bekommt das Gerät via Kaltgerätestecker. Das finde ich löblich, denn sollte das Kabel mal auf der Bühne den Geist aufgeben, bekommt man in jedem Media-Markt fix für wenig Geld ein neues!

Für externe Signale, wie einem Handy, einem CD-Player oder Laptop gibt es noch einen separaten Eingang als Cinch, ebenso einen Ausgang für Recorder als Cinch. Dieses "Tape" Signal kann übrigens auch gänzlich abgeschaltet werden, ohne dass das Kabel gezogen werden muss.
Auch lässt sich der reine Effekt (s.u.) auch Solo schalten, sodass man hier eine Anpassung vornehmen kann.
Dies hat jedoch nur dann wirklich Sinn, wenn man nur noch den Effekt hören will, denn das Signal wird dabei gemutet.

Jeder Kanalzug besitzt neben dem obligatorischen Gain-Regler einen 2-Band-EQ mit Bass und Höhen, einen Regler, um das Signal auf dem Monitorweg auszupegeln, einen für den Effekt-Anteil und zu guter Letzt den Panorama-Regler.
Jeder Kanal kann mithilfe des Faders optimal angepasst werden, für die Gesamtsumme steht ein Fader zur Verfügung, doch dazu später mehr.

Das FX im Namen deutet schon eine eigene Effekt-Sektion an. Dieses Mischpult hat 100 Presets an Effekten, welche neben Hall und Chorus auch Delay, Pitch-Korrektur sowie Multieffekte besitzt. Der DSP, welcher in Behringers Mischpulten verbaut ist, liefert hier durchweg eine gute Qualität. Jeder Effekt kann noch in ein wenig variiert werden.
Natürlich kommen die Effekte wie Chorus oder Flanger nicht ansatzweise an die eines waschechten Effektgerätes heran, aber dafür kosten solche Dinger auch mehr als den dreifachen Preis des Pultes an sich!
Der Effekt kann sowohl global auf die Summe, aber auch anteilig auf jeden Kanal geroutet werden.

Damit das Signal auch ausgepegelt werden kann, steht eine 4er LED-Kette zur Verfügung, welche das Signal anzeigt, ebenso eine Clip-LED für jeden Kanal. Auch sind Kontrolllampen für den DSP vorhanden, sodass man jederzeit erkennen kann, ob das Signal auch ausreichend stark ist, denn der DSP arbeitet mit leisen Signalen nur mangelhaft.

Für Mikrofone ist Behringers "IMP"-Verstärker an Board, was sich als "invisible microphone-preamp" ausschreiben lässt, und auf deutsch etwa "unsichtbarer Mikrofonvorverstärker" heißt.
Denn Signale auf dem XLR-Eingang werden automatisch verstärkt, sodass auch billigste Mikrofone mit kleinem Pegel ausreichend laut vertreten sind.
Den Vorverstärker nimmt man übrigens nicht wahr. Bei einigen Modellen hört man ein leichtes Knacksen oder Brummen, sobald der Preamp arbeitet. Hier hingegen ist dem nicht so, ein sehr großes Gefällt mir!

Klanglich verändert das Mischpult den Klang in keinster Weise. Billige Mixer sind bekannt dafür, das Signal ein wenig zu verschlechtern, was gerade bei Profi-Geräten wie Tyros, MOTIF, PA X oder Fantom, Jupiter etc. sehr kontraproduktiv ist.

Auch die Lautstärke wird ausreichend angehoben, sodass die Maximale Einstellung schon einiges an die PA liefert.

Die einzigen Schwachstellen, die mir aufgefallen sind werden hier noch mal aufgezählt:
Um den Klang wirklich professionell zu bearbeiten, ist mindestens ein 3-Band-EQ mit regelbarer Frequenz nötig. So lassen sich hier nur kleine Korrekturen vornehmen, was den internen EQ des Instrumentes einiges mehr an Bedeutung zukommen lässt.
Auch ist es schade, dass die Phantomspeisung auf alle Kanäle gelegt wird. Dadurch kann beim gleichzeitigen Betrieb eines Kondensatormikrofones und eines dynamischen Gesangsmikros durchaus das Gesangsmikro geröstet werden, daher bitte Vorsicht. Einige Mikrofone vertragen "falsch gelegte" Phantomspeisung, dennoch rate ich immer, dieses im Zweifelsfall beim Hersteller anzufragen. Zum Glück liegt der Schalter auf der Rückseite.

Leider kann kein Kanal via Mute-Taster sofort gemutet werden. Auch fehlt die Möglichkeit, einen Kanal Solo zu schalten.

Die Effekte werden hier übrigens nicht groß als Schwäche gezählt, denn ein vernünftiges Effektgerät kostet viel mehr als der Mixer!

Fazit:
Wer viele Signale zusammenführen will, dabei Geld sparen möchte und auch wenig Platz zur Verfügung hat, sollte sich den RX1202FX einmal ein wenig anhören.
Für einen sehr fairen Preis kommt ein solide verarbeitetes Gerät mit vielen Features nach Hause, was sowohl im heimischen Spielbetrieb aber auch auf der Veranstaltung auf der Bühne eine gute Figur macht.
Für Profis kommen sicherlich andere Geräte in Frage, die aber auch das zehnfache kosten.
Wer also keinen absolut klinisch reinen Klang wie aus dem Tonstudio sucht, sondern seine Instrumente unverfälscht ein wenig mixen möchte, wird in diesem kleinen Rack-Bauteil alles finden, was man sucht.

+ Sehr solide Bauweise aus Aluminium
+ Bauteile sehr hochwertig verarbeitet
+ 60mm Kanalfader
+ Üppige Anschluss-Sektion
+ Phantomspeisung 48V
+ Kaltgeräte-Stromversorgung
+ Integrierte Effektsektion mit eigenem DSP
+ Intelligente Mikrofon-Vorverstärkung, nicht hörbar
+ Pegelanzeige
+ Effekte lassen sich komplett solo schalten
+ Cinch-Ein-und Ausgänge für externe Signale und Recorder (=Tape)
+ Tape-Signal lässt sich muten, ohne Kabelziehen
+ Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis


- Effekte qualitativ mittelmäßig
- Pegelanzeige sehr klein (4 LED´s)
- Keine Mute-Taste für die einzelnen Kanäle
- Kein Solo-Modus für die einzelnen Kanäle
 
Danke mal wieder für Deinen Testbericht. Is immer hilreich für "Suchende"
Ich kann nix gegen Behringer sagen. Hab Jahrelang mit einem Mixer von denen auf der Bühne gearbeitet. Preis/Leistung gehen da voll in Ordnung.
 
Ich habe auch einiges von Behringer und bin damit durchaus zufrieden. Beeindruckend war früher der Service. Mein Kompressor/Limiter machte kurz nach der Garantie (war immerhin beachtliche 5 Jahre) schlapp und er wurde kostenlos wieder instand gesetzt. Auch andere Geräte Ultrafex II, Denoiser und mein Eurodesk machen schon jahrelang brav ihren Job.
 
Kann mich dem nur anschließen. Wir benutzen seit vielen Jahren Mischer von Behringer und haben noch keinerlei Ausfälle erlitten.


Dummy
 
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